„Manchmal muss man einfach ans Meer fahren“

Um sich den Kopf durchpusten zu lassen, um auf den Horizont zu schauen und um die Welt zu genießen.

Durch die Bilder von Kirsten Niegel ist das Meer auch im Badischen ganz nah.

Die Nordseeküste ist das Motiv vieler ihrer Werke. Das Meer mal ruhig, mal stürmisch und rau- diese Eindrücke nimmt sie mit nach Hause und bringt sie auf die Leinwand.

Damit die Farben genau der Erinnerung entsprechen, mischt sie die Pigmente selbst in Eitempera.

Von manchen Bildern hat sie eine klare Vorstellung, andere entstehen während des Malens.

Manchmal ist ihr Malen wild, immer schwungvoll und großzügig. Mit bloßen Händen trägt sie die Grundierung auf, das gibt den Bildern  Lebendigkeit.

Aber trotz dieser Bewegtheit empfindet sie ihr Malen als meditativ. An Nichts denken, einfach nur gestalten. Die Künstlerin beschreibt den Prozess so: „Wenn ich male, werde ich immer sehr ruhig und konzentriert. Mit meinem Gedanken bin ich nur beim Bild. Es entspannt mich, nur diese eine Sache zu machen.“

Genau das ist es, was ihre Bilder ausstrahlen. Ruhe und Entspannung. Kirsten Niegel sagt: “Entschleunigung und innere Ausgeglichenheit sind in unserer schnelllebigen Zeit ein kostbares Gut. Deshalb freue ich mich immer, wenn die Botschaft meiner Bilder beim Betrachter ankommt“.

Ihre Werke sind meist großformatig. Dafür braucht man Platz. Und vielleicht fragen Sie sich auch, ob  ein Meer Bild zu Ihrem Sofa passt? „Machen Sie sich keine Gedanken, sagt der bekannte Kunsthistoriker und Auktionator Florian Illies. Der rät vielmehr: Wenn irgendwann das Sofa nicht mehr zum Bild passt, sollte man ein neues Sofa kaufen.

„Man sitzt viel zu wenig am Meer“
 

Ulla März, Leitende Redakteurin Bayerischer Rundfunk/B5